Die Anfänge 1974 – Herzlich Willkommen auf den Seiten der Kirmesgemeinschaft Haunedorf

Die Anfänge 1974

Das Kirchweih- und Erntedankfest in Almendorf im Jahr 1974

Während einer Vorstandssitzung der Freiwilligen Feuerwehr Haunedorf im Frühjahr 1974, in der nicht nur Angelegenheiten der Feuerwehr, sondern auch über die Verbesserung der Gemeinschaft in Haunedorf gesprochen wurde, kam die Anregung, evtl. in Almendorf den Kirmesbrauch aufzugreifen und die „Drei Reihen“ um den Kirmesbaum zu tanzen.

Die Durchführung der Kirchweihfeier war jedoch nur mit der seit drei Jahren bestehenden Volkstanzgruppe möglich. Diese war mit ihrer Leiterin Rosemarie Flügel, geb. Remmert von der Idee, das Kirmesbrauchtum in Almendorf einzuführen, begeistert.

Doch es gab anfangs noch ein kleines Problem: Wo kriegen wir einen Ploatzknecht her? Es hieß gleich, „de Semmlesch Emil könnt‘ dos gemach“, unsere Rosmarie nahm die Sache in die Hand, erklärte Emil am Telefon, dass er Ploatzknecht werden soll. Er meinte erst, die Rosmarie ist nicht richtig bei Verstand, die Paula im Hintergrund hörte das Telefonat mit und meinte, „de honn se doch net oll om Bräat“- minn olle Emil, bos sonn denn de Lüüt do dank“. Der Emil meinte, „de sonn sich halt de Hals verränk“ !

Doch nach einigem Hin und Her sagte Emil: „Dos gett kloar, ich mach’s, doch moß dee Rosmarie mie Ploatzmoad gaa.“

Somit stand dem ersten Almendorfer Kirchweih- und Erntedankfest am 09. und 10.11.1974 nichts mehr im Wege. Die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Dirlos spielte die „Drei Reihen“ und zur Unterhaltung vor und im Gemeinschaftshaus. Die Freiwillige Feuerwehr Almendorf hatte die Schirmherrschaft übernommen.

Aber eine Unsicherheit bestand natürlich. Die Veranstalter wussten nicht, wie die Bevölkerung des Dorfes und der Umgebung auf die Einladung zur Kirmes reagieren würde. Kamen nur wenige Festteilnehmer, so waren „rote Zahlen“ in der Endabrechnung zu befürchten.

Doch die Resonanz  der ersten Kirmesveranstaltung in Almendorf war über Erwarten groß. Der Singekreis beteiligte sich an der Ausgestaltung der Kirmes mit einem Strauß fröhlicher Volkslieder. Die Frauen des Dorfes sorgten für Zwibbelsploatz, Kaffee und Kuchen, und viele freiwillige Helfer standen bereit, damit es den Festgästen nicht an guten Gaben für Leib und Gemüt mangelte.

Auch Ehrengäste kamen in großer Zahl und bekundeten ihr Interesse an der Wiedererweckung der Kirmes in Haunedorf: Reinhold Juling, damals Pfarrer von Margretenhaun, die politische Prominenz von Petersberg mit Bürgermeister Petri an der Spitze und Landrat Fritz Kramer. Als direkter Nachbar von Haunedorf (damals wohnte er noch in der Straße nach Stöckels) fühlte er sich besonders verbunden mit den Anrainern im Haunetal. Auch der letzte Lehrer der Schule Almendorf durfte nicht fehlen, war er als Dirigent des Singekreises doch einer der Akteure.

Von der ersten Kirmesveranstaltung in Haunedorf an zeigten die Bewohner des Dorfes selbst und der Großgemeinde Petersberg ihre Verbundenheit mit diesem heiteren Volkfest. Im ersten Jahr kamen sie zu Hunderten, und von Jahr zu Jahr wurden es mehr. Heute zählt man sie nach Tausenden und das Ende dieser Kirmesexpansion ist nicht abzusehen. Die finanziellen Befürchtungen bei der ersten Kirmes erwiesen sich als grundlos. Im Gegenteil: ein hübsches Sümmchen blieb nach der Endabrechnung übrig.

Hier zeigte sich der Gemeinschaftssinn der Haunedorfer Kirmesfreunde. Es war niemals geplant, eine Vereinskasse als dickes Polster zu begründen, sondern von vornherein sollte der Reinerlös für bauliche Zwecke der Kirche „Zur Schmerzhaften Muttergottes“ und für soziale Zwecke verwandt werden.

Erster Schellenbaumzwicker war Hans Balzer. Alles wurde in Bild und Ton mit Filmaufnahmen von Hans-Karl Becker, assistiert von Ralph Höpfner festgehalten.

Die Kirmes begann am Samstag mit einem Tanz im Gemeinschaftshaus, und am Sonntag gab es vor dem Gemeinschaftshaus und drinnen ein buntes Programm.